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Friday, April 14, 2006

Tucupita und was ich davon weiß

Tucupita ist Umschalgplatz für Waren aus der gesamten Bajo Delta - Region, ebenso für Schmuggel von Schwarzmarktware. Der Hafen von Tucupita ist voller konfiszierter Boote. Nach Erfahrungen aus dem peruanischen und kolombianischen Amazonas ist das keine Seltenheit. Die Indigenen kommen in die Stadt um ihre Waren zu verkaufen und bleiben oft, da die Bedingungen in den eigenen Gemeinden miserable sind, ohne Aussicht auf Verbesserung.




Die Situation kann sehr deutlich mit einem Beispiel eines Projektes der Gobernadora erläutert werden (Bild oberhalb), dass ein Haus für die Warao vorssah, um ihr Waren zu verkaufen. Ab dem Zeitpunkt der Eröffnung haben sich Warao dort installiert und wohnen nun in diesem Haus auf engsten Raum, das zu einer Art Flüchtlinglager geworden ist. In der Stadt sieht man viele Warao um Geld betteln, da sich durch die konstante Armut Kultur und soziale Sturkturen verändert haben. Männer trinken und schicken ihre Frauen zum Betteln, schlagen sie und ihre Kinder. Dies laut Aussagen der mitarbeite von IRIDA als letzte Möglichkeit sein männliches Ego, das des urspünglichen Oberhauptes der Familie, zu beweisen. Aufgaben die vormals die des Mannes waren, sind in der Stadt nicht mehr verrichtbar und Arbeit ist schwer zu finden. Das Oberhaupt verliert an Legitimität und ist frustriert. Drogen sind ein schweres Porblem vor allem bei den Jugendlichen Warao, um Sorgen und Verpflichtungen zu vergessen. Seit Jahrzehnten zieht sich diese bedrängende Situation hin. Etwa seit den Ersten Niederlassungen in diesem Gebiet (Barranco del Orinoco Anfang des 20ten Jahrhunderts und Tucuptia seit den 40er/50ern. Die Indigenas Teil dieser "Entkultarlisierung" (Contreras) und gerägt von schlechtn Erfahrungen und Aubeutung durch die so genannten Kolonos (Angesiedelten), sind voller Misstrauen gegenüber staatlichen und privaten Institutionen, die ihre Hilfe anbieten. Verständlich, nach so vielen Enttäuschungen. Hilfe, die oftmals mehr Schaden verursacht als geholfen hat, vom Staat und Konzernen für das eigene Image genützt. Diese indigenen haben, zumindest meiner Einschätzung nach ihre kulturelle Wurzeln und Wissen verloren.
Mit der bolivarianischen Revolution geschieht ein Schritt nach vorne für die Bewahrung und das Wiederaufleben des Warao. Einerseits um den Warao in seiner natürlichen Umgebung zu behalten und andererseits für die Verbesserung der Lebensbedingugnen für die in der Stadt lebenden Bevölkerung der Warao.
Für migrierte Indigenas werden am Flußufer Häuser gebaut, mit Hauptplatz, Elektizität, Abfluß, etc. In denGemeinden selbst wird versucht im finanziellen Investitionen die lebensqualität in Einzelfällen und für die Gemeinschaft zu verbesser. Schulen wurden in entlegenen Gebieten eröffnet, mit Lehrerinnen, die die eigene Sprache sprechen (Mision Ribas, Robinson). In manchen Städten, wie Maturín gibt es universitätsähnliche Ausbildungsstätten (Mision Sucre). In den ärmsten Vierteln gibt es steuerfreie Supermärkte für Grundnahrungsmittel (Mercal) in mobiler und sesshafter Form. Ärzte aus Venezuela und Cuba teilen sich die Gebiete auf und besuchen regelmäßig die Gemeinden und haben dort ärztliche Praxen. Die neue PDVSA spendet für Medikamente und Wasseraufbereitungsanlagen und noch weiter Beispiele, die sich während meines Aufenthaltes sichtbar waren.




Das Problem daran: die alltägliche Praxis. Lehrerinnen erscheinen unregelmäßig bis gar nicht zum Unterreicht, Ärztinnen gehen die Medikamente aus, intensivere Behandlung bzw. chronische Beschwerden sind schwer bis gar nicht zu behandeln, das ständige Problem des Wassers, Aufbereitungsanlagen werden in Gemeinden aufgestellt und funktionieren nicht und es fehlt an Personen bzw. Aubildnern, die diese bedienen können.
Mit der Revolution hat der Präseident die Macht- und Entscheidungsstrukturen neu geordnet. "Die Macht dem Volk", so ist es, nur wissen viele nicht wie man mit so viel neuen Verantwortungen umzugehen hat. Die einen werden zu den neuen Korrupten des Landes und steuern auf eine neue Elite des Landes zu. Die anderen nutzen die finaziellen Möglichkeiten und betrügen die staatlichen Geldgeber. Beispielsweise wurde letztens einem Bauern eine Boot zum fischen mit neuem Motoren gespendet. Tage später kam der selbe Bauer wieder, um nach einem Boot zu frsgen, nachdem er seines verkauft hatte. Wir sprechen hier von Verantwortung, Bewußtsein und nachhaltigem Engagement. Geld wird vertrunken und missbraucht. Dies gilt jedoch auf allen Ebenen der bolivarischen Revolution, bei der vereinzelte oder Gruppen von Personen für die eigenen Interessen wirtschaften,. Das müsse verhindert werden, denn diesmal ist es das Volk mit der Macht, dass sich selbst betrügt (Interview mit Fátima Salazar, Präsidentin von IRIDA).



Die 23 Kopf Institution IRIDA hat mehrere Funktion: u.a. die Vergabe von Geldern, ihre gerechte Verteilung und rechtmäßige Nutzung, Kontrolle bei der Demarkation indigenenr Territorien, die Wahrung der Rechte Indigener und Menschrechte, Vertretung der Indigenen Warao und Arauacos (in Tucupita), Einzelanliegen, etc. Viele Verbesserungen und Aktivität sind bei den Besuchen deutlich zu sehen gewesen. Beispiele von vollen Schulen, Kinder die zu Essen bekommen und Ambulanzen die regelmäßig den Fluß entlang fahren, funktionierende Wasseraufbereitungsanlagen, gab es auch. Vor allem ist es die Nähe zu den Gemeinden, teilweise auch die eigenen indigene Wurzeln, welche gezielte und nachhaltige Hilfestellungen möglich machen.

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